Nachruf auf Agatha und Zuruf zu Rosa

Veröffentlicht/Aktualisiert am:

Vor zwei Wochen haben unsere Krambambulli-Mitglieder Richard und Gabriele ihre Agatha (vormals Lady Senta) schweren Herzens in den Himmel gehen lassen. Sie hatten Agatha vor 1,5 Jahren übernommen.

Agatha wurde im Frühjahr 2018 auf Korfu von einer Deutschen am Straßenrand liegend aufgefunden. Sie konnte an dem Elend dieser alten Hündin vorbeifahren und nahm sie mit. Eine Flugpatin buchte sie auf ihren Flug und Krambambulli nahm sie auf. Wir brauchen mehr solcher Menschen, die nicht wegschauen bzw. im Rahmen ihrer Möglichkeiten (z.B. als Flugpaten) diese Welt im Kleinen besser machen. Ca 4 Monate später wurde sie von Richard und Gabriele übernommen. Sie war damals schon schwer nierenkrank, hatte ein Mamma-Karzinom, Arthrose und war (angeblich) schwerhörig.

Nun ja, die Schwerhörigkeit war eine Fehleinschätzung. Wir haben uns damals gewünscht, dass Agatha noch für ein halbes Jahr Glück erfahren durfte.

Aber es war wie (fast) immer, wenn alte Tierschutzhunde in ein geliebtes Zuhause kommen: Sie zeigen, was ein Lebenswille bewirken kann. Und so lebte Agatha auch noch 1,5 Jahre ein aktives und glückliches Leben. Ihre Kernkompetenz war es, Löcher im Zaun zu finden oder zu erstellen und die Nachbarsgärten zu inspizieren. Dann kam sie entweder durch das Loch zurück oder saß vor der Haustür, während ihre Besitzer hektisch die Nachbarsgärten durchsuchten.

Immer war sie eine Lady, emotional sehr beherrscht, elegantes, würdevolles Auftreten und unabhängig. Nie hätte sie um Streicheleinheiten gebettelt, sie blieb immer die weise alte Dame, die von allen verehrt wurde und von der eine besondere Aura ausging. Im Restaurant beim Mittagessen in der Stadt, beim Spaziergang im Wald, mit Agatha wurde man angesprochen. Auch wenn das Alter und ihre vorherigen Lebensbedingungen Spuren hinterlassen hatten.

Im Februar hatte der Krebs dann in die Knochen gestreut und als die Schmerztabletten keine Wirkung mehr zeigten, war es Zeit zu gehen. Nach der Meinung ihrer Besitzer muss der Tierschutz weitergehen – und so zog wenige Tage später die Deutsch-Kurzhaar-Hündin Rosa ein.

Die Königin ist tot,
Es lebe die Königin.

Rosa wurde in Spanien lange Jahre als Zuchthündin an der Kette gehalten, war dann zwei Jahre in einem Tierheim in Spanien und konnte kurz vor der Grenzschließung mit auf den Transporter nach Deutschland.

Sie hat sich sehr schnell bei Richard und Gabriele eingelebt und ist (gottseidank) ein gänzlich anderer Charakter als Agatha. Lebendig, ständig um Streicheleinheiten bettelnd, fröhlich und bewegungsfreudig. Auch sie hat das neue Leben mit großem Volldampf angenommen.

Derzeit sitzen ihre neuen Besitzer abends auf dem Sofa und schauen sich Webinare von Anne Krüger-Degener über Hundeerziehung mit der Harmonologie an, in der Hoffnung, dass dies auch für DKs mit einem starken Jagdtrieb hilft…

Zur Sicherheit hat Rosa erst einmal ein GPS am Halsband!