Wohin gehen wir? Immer nach Hause. (Novalis)

Veröffentlicht/Aktualisiert am:

Unsere Geschichte begann am 07.06.2013 und ich kann mich noch ganz genau an diesen Tag erinnern. Ich bin in aller Frühe losgefahren, losgefahren um meinen 1. Pflegehund in Gießen abzuholen. Als ich ankam, warst du schon da. Ein großer Englisch Setter, Blue belton in einer sehr schönen Zeichnung, mit einem großen Weißanteil.
„Nicole, schau ihn dir an“, sagte Gabriele Winter zu mir, „er ist was ganz besonderes. Er ist meinem Bran sehr ähnlich, diese Setter wird man nie vergessen!“

Ok, was ich sah , war was anderes. Ein nach Pippi stinkender, gelber und dreckiger Hund, mit einem schwarzen Ohr und ein paar schwarzen Tupfen. Dieser Hund rannte ziemlich aufgeregt auf dem Gelände rum, die anderen Hunde interessierten ihn null. Nun ja, scheint nett zu sein, nehm‘ ich mit und starte halt mit ihm mein Kapitel Pflegestelle für die bunten Hunde.

Also haben wir dich eingepackt und sind nach Niederbayern gefahren, in dein neues Zuhause auf Zeit. Baden, Abbey kennenlernen, fressen, schlafen…
Probleme gab es keine Großen, das übliche mit euch geschundenen Seelen. Mülleimer plündern, Futternäpfe mit Pipi markieren, diverse Ängste… So viele Geschichten haben wir erlebt, einen fast Feuerwehr Einsatz, einen fast Bergwachteinsatz… so viele.  Es sind so viele Geschichten geworden, da du dir meine Freundin als Frauchen ausgesucht hast und somit niemals nie wirklich gegangen bist. Ich hab nachgeschaut, du warst nur knapp eine Woche da, wo sie uns das erste Mal besucht hat. Sie hat sogar noch einen Setter Buben mitgebracht und du warst hin und weg.

Und was machst Du ,als sie dann wieder fahren mussten? Am Tor hast du gestanden, regungslos, und hast hinterhergeschaut. Als das Auto um die Ecke war ging das Telefon: „Nicole ich hab’s gesehen, schaut Iru immer noch?“ Ich konnte nur antworten, dass es wohl schon entschieden ist und jetzt nur der Rest der Familie mitmachen muss. Nach 2 Monaten waren dann alle überzeugt und du bist in deine lebens- und liebenswerte neue Familie umgezogen.  Und ich bin so froh, dass du dich so entschieden hast. Denn deine Menschen sind zu sehr guten Freunden geworden, so haben wir doch beide etwas in unserem Leben dazugewonnen.

Iru, mit dir hat der Einsatz bei Krambambulli begonnen und sie wird andauern, weil du mir gezeigt hast, warum es doch nötig ist auch Tierschutzhunden eine Chance zu geben. Das was ich mit dir und all deinen Nachfolgern an Hundeverhalten und das Leben mit Hunden im Rudel lernen konnte, ist enorm.

Danke für diesen Weg, den du mit mir begonnen hast.

Danke für die neue Familie der bunten Hunde.

Danke für alles, was du mir in 2 Monaten beigebracht hast, für die ganzen Hunden denen ich helfen konnte.

„Er ist was ganz besonderes. Er ist meinem Bran sehr ähnlich, diese Setter wird man nie vergessen!“ 

JA, jetzt nach 7 Jahren, wahnsinnig vielen  Hunden denen wir geholfen haben, weiß ich um das besondere, was uns diese Hunde gegeben haben und deshalb wir sie nie vergessen werden. All diese besonderen Hunde, mit ihren besonderen Geschichten, werden nie gehen, denn sie sind immer Zuhause.